Kollegitheater 2013: Campiello
Als ich nach den Sommerferien 2012 mein erstes Theaterprojekt in Engelberg starten durfte, traf ich auf ein hoch motiviertes Trüppchen begeisterter Theaterleute. Etwas Besseres konnte ich mir gar nicht wünschen. Die ersten Trainings in der alten Turnhalle dienten dazu, sich gegenseitig kennen zu lernen; parallel dazu kam auch die Auseinandersetzung mit ersten Stückvorschlägen. Es war nicht ganz einfach, für 15 Leute das geeignete Stück zu finden: Dass es 11 junge Frauen und 4 junge Männer waren, die sich entschieden hatten, und Vertreter vom 2. UG bis zum 4. OG mit dabei waren, machte das Ganze nicht einfacher. Vor allem wollten ja auch alle, verständlicherweise, eine gewisse Präsenz auf der Bühne haben. Die Gruppe entschied sich für Goldonis "Campiello", in einer sprachlich moderneren Umsetzung von Peter Turrini. 11 Rollen gab es da zu vergeben, zwei weitere suchte und fand ich in einer anderen Komödie von Carlo Goldoni: "Der Diener zweier Herren". So führten zwei Moderatorinnen dann mit eigenen Texten das Publikum durch den Abend. Dadurch konnte allen Beteiligten eine Figur zugeordnet werden, der sie mit ihrem Körper, ihrer Stimme und ihrem Können Leben einhauchen konnten. Ich war auch froh, dass die beiden Schülerinnen aus dem 4. Obergymnasium, die schon viel Erfahrung mitbrachten und nun also das letzte Mal dabei sein konnten, eine gebührende Rolle bekamen, die sie auch wunderbar umsetzten.
Da die Zeit mit den wöchentlichen zwei Stunden und den paar Wochenendproben knapp bemessen war, mussten wir alle Vollgas geben. Das war aber bei diesem Trüppchen kein Problem: Um Motivation musste ich mich nicht kümmern. Oft wurde auch seriös parallel zur Probe auf der Bühne in Nebenräumen am Text gefeilt, und alle haben mitgedacht, Vorschläge gebracht und das Ganze mitgetragen. Geholfen hat natürlich auch, dass sich Carin Studer mit einem Fünfergrüppchen im Rahmen eines Freifachangebots um das Bühnenbild kümmerte. Die Zusammenarbeit war befruchtend und spannend, und wir waren begeistert vom Resultat. Catherine de Kegel konnte ich getrost die Kostümfrage überlassen. Was sie alles aus dem Fundus hervorzauberte und fachmännisch ergänzte, war einfach genial. Auch die Technik konnte ich getrost anderen Händen überlassen: Die Schülerin Cornelia Birchler machte das hervorragend und zuverlässig. Und dass ich punkto Vorverkauf und Werbung auch Hilfe bekam von Elisabeth Brun und Markus L'Hoste, war viel wert. Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön meinerseits. Nicht zuletzt auch den Schülerinnen und Schülern aus dem 3. Obergymnasium unter der Führung von Fränzi Allemann und Yvonne Zibung, die alle für Stimmung und kulinarische Highlights rund um die Aufführungen gesorgt haben. Ohne die Mithilfe aller wäre die Produktion 2012/2013 nicht das geworden, was sie war: ein Highlight in meinem Theaterschaffen. Ja, ich glaube sagen zu dürfen, dass sie gut geglückt ist – und Vorfreude auslöst für die nächste Produktion. was es sein wird? Ein paar Vorschläge sind bereit – mal sehen, wofür wir uns entscheiden. Mich braucht jedenfalls niemand zu motivieren – bis es dann wieder heisst "toi, toi, toi" und "Vorhang auf".
Franziska Bachmann Pfister