Kollegitheater 2014 "THE (big) BROTHERS GRIMM"
Ein passendes Stück für die alljährliche Theaterproduktion zu finden, ist eine Sache für sich. Den Ausschlag geben kann Verschiedenes: die aktuelle Gruppe, ein Thema, das in der Luft liegt, oder ein Jubiläum – wie es dieses Jahr der Fall war: Vor rund 200 Jahren ist nämlich der erste Band der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm erschienen. Dieses Jubiläum hat schliesslich zur Entscheidung geführt, uns mit diesen Texten zu beschäftigen. Erst recht, da diese Märchen seit über 100 Jahren auch immer wieder auf der Bühne des Kollegiums gespielt wurden – das letzte Mal aber vor rund 60 Jahren. Höchste Zeit also, sich wieder mal diesen Geschichten zu widmen. Die Frage war nur: wie packen wir es an? Was haben diese rund 200 Märchen uns heute noch zu sagen? Kennt man sie überhaupt noch? Werden sie noch erzählt? Die Hitliste der 10 bekanntesten und beliebtesten Grimm-Märchen wurde unser Ausgangspunkt. Die Lust an Figuren hat uns getrieben, die Suche nach Material, modernisierten Texten und Variationen. Natürlich musste auch eine Rahmengeschichte her. Das Alles hat uns einiges abverlangt und dazu geführt, dass nicht nur zwei Probewochenenden auf dem Plan standen, sondern gleich deren vier. Lust und Frust waren ständige Begleiter – aber was wir gemeinsam auf die Bühne brachten, durfte sich sehen lassen: Ein bunter Reigen an Figuren, Texten und ganz viel Spiellust führte dazu, dass unser Publikum die altbekannten Geschichten – oder waren sie schon etwas in Vergessenheit geraten? – frisch und neu erleben durfte. Samt persönlichen Kommentaren der jungen Theatercrew.
Unterstützung bekamen wir einmal mehr von allen Seiten: von der Bühnenbildgruppe unter der Leitung von Christian Frehner, von Schülerinnen und Schülern, die Plakatvorschläge erarbeiteten und welche die Technik bedienten, von Manuel Bucher, einem ehemaligen Stiftsschüler, der mit den Spielerinnen und Spielern an der Sprache gearbeitet hat, und der seine Stimme den (big) BROTHERS GRIMM lieh. Hilfe bekamen wir auch von allen guten Geistern in diesem Haus, sei es im Sekretariat oder in der Hauswartung, von Markus L’Hoste punkto Flyer und elektronischem Vorverkauf, von den Schülerinnen und Schülern der 3. OG, die unter der Leitung von Fränzi Allemann und Yvonne Zibung mit viel Aufwand dafür besorgt waren, dass sich die Märchen-Atmosphäre auch auf die Mi-Bar übertrug, und nicht zuletzt auch von Catherine de Kegel, die der Kostümlust unserer Spielerinnen und Spieler Nahrung aus dem Fundus besorgte. Eigentlich waren meine Bilder im Kopf ursprünglich ganz einfache: schwarz gekleidete Grundfiguren, die mit einer roten Kappe zu Rotkäppchen werden, oder mit grünen Handschuhen zum Froschkönig. Die Lust meiner Spielerinnen und Spieler sich mehrfach regelrecht zu verkleiden, führte schliesslich zu ganz anderen Bildern und gar zu neuen Szenen in der Art einer Zalandowerbung oder Modeschau. Auch das ist Theater! Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!
Franziska Bachmann Pfister