Epochentag
Wie kann die Stiftsschule mit ihren Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen das 900-jährige Jubiläum des Klosters Engelberg feiern? Wie diese lange Geschichte erlebbar machen? Dass es gefeiert wird, stand ausser Frage, ist aus der Schreibstube über die Jahrhunderte doch die Stiftsschule und das heutige Gymnasium hervorgegangen. So entstand die Idee des Epochentags, einem Tag, an dem Schule wie vor 150 Jahren stattfinden sollte: früher Unterrichtsbeginn, die Teilnahme an den Stundengebeten der Mönche, die damals typischen Fächer und begleitend einige Workshops.
Da sich dieses Konzept mit den Einschränkungen, welche die Corona-Pandemie mit sich brachte, nicht umsetzen liess, wurde kurzerhand die Anzahl der Workshops ausgebaut und die üblichen Unterrichtszeiten beibehalten, so dass jede Schülerin, jeder Schüler drei der angebotenen Workshops besuchen konnte. Das Programm für den 9. November stand also endlich fest!
Durchgeführt wurden die Workshops von den Lehrpersonen der Stiftsschule und Mönchen des Klosters Engelberg. Das Thema "Frauen im Kloster" erhielt zudem kompetente Unterstützung von der Äbtissin des Klosters Sarnen, Schwester Rut-Maria Buschor.
In der Turnhalle startete der Tag mit einem sportlichen Kräftemessen und Turnen wie früher. Die Fachschaft Kunst und Musik entführte die Jugendlichen mit dem Singen von Friedensliedern in verschiedene Epochen, bzw. kehrt in der Schreibwerkstatt an die Ursprünge der Stiftsschule zurück. Die Naturwissenschaftler betrachteten die Evolution der Weltbilder, beschäftigten sich mit der Entwicklung der Brettspiele und bändigten mit Würfeln den Zufall.
Gemeinsam mit Pater Guido Muff begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf Zeitreise durch 900 Jahre Leben im Kloster Engelberg. Dabei entdeckten sie mit Bruder Prior Kuno Rüst nicht nur alte Schriften im neuen Ausstellungsraum des Klosters, sondern auch verborgene Gänge unter dem Kloster. Einer der Höhepunkte für die oberen beiden Klassen war sicher der Ausflug in den Weinkeller des Klosters mit dem Kellermeister Pater Patrick Ledergeber.
Aber auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Auf der Wiese vor dem Kollegigebäude wurde gekocht wie damals: über dem Holzfeuer wurden Gemüsesuppe nach einem Rezept der Benediktinerin Hildegard von Bingen und verschiedene Teigfladen zubereitet.
Und das Resümee dieses Epochentages? Viele zufriedene Gesichter auf allen Seiten, zahlreiche neue Eindrücke, manches Aha-Erlebnis und sicher ein Tag, der in Erinnerung bleiben wird!
Claudia Heil
Marketing & PR