Von Engelberg nach Wien
Die Angelomontana, die seit 1907 als Sektion des Schweizerischen Studentenvereins das studentische Leben an der Stiftsschule Engelberg prägt, ist über das ganze Schuljahr engagiert. Unter der Leitung des „Seniors“ (Präsident) Clà Canal v/o Brouu gestalten die Mitglieder eigenverantwortlich ihre Anlässe. Neben dem wöchentlichen Stamm im Hotel Engelberg dienen insbesondere Reisen an Universitätsstädte zu Anlässen anderer Verbindungen – mit Gegenbesuchen – der Pflege der Freundschaft. Gross waren daher Freude und Aufregung, als man Post von der österreichischen Studentenverbindung Rudolfina aus Wien erhielt.
Nach dem Öffnen des edel verpackten Briefes mit der Einladung zum Wiener Hofball an die Aktivitas der GV Angelomontana bestand für die zwei Schülerinnen Petra Odermatt v/o Spacy (3. OG) und Chantal Esposito v/o Éowyn (4. OG) keinen Zweifel: Sie wollten sich diese grossartige Gelegenheit nicht entgehen lassen. Nach der Anmeldung und der Suche nach einem passenden Kleid flogen sie am 3. März nach Wien, um am ältesten, traditionsreichsten und grössten Maskenball Österreichs dabei sein zu dürfen. Unter den 3500 Gästen befanden sich auch wichtige Vertreter der Wirtschaft, Kunst und Politik, wie beispielsweise der Bundeskanzler Sebastian Kurz, die EU- Parlamentsabgeordneten Othmar Karas und Lukas Mandl und der Kanzleramtsminister Gernot Blümel. Der Nationalpräsident Wolfgang Sobotka griff beim Eröffnungswalzer selbst zum Dirigentenstab, um den Ballabend unter dem Motto «120 Jahre Maskenball in einer Nacht» zu eröffnen. Dabei durften die Anwesenden eine Reise durch die Musikgeschichte vom Wiener Walzer bis ins Heute erleben. Am Maskenball waren aber nicht nur Persönlichkeiten aus der ganzen Welt zugegen. Die beiden Schülerinnen durften den «Altherrn» Reto Bugmann v/o Pavarotti, einen ehemaligen Schüler der Stiftsschule Engelberg, und viele andere bekannte Gesichter, darunter auch Fréderic Albert (2. IOS), begrüssen. Der Aufenthalt in Wien hielt sich aber nicht innerhalb der Grenzen der Hofburg: So besichtigten Petra und Chantal die Schatzkammer, die Rüstungskammer, das Kunstmuseum, die Hofgärten, das Rathaus und das Parlament sowie die Spanische Reitschule und die Volksgärten. Auch die glamouröse Shoppingmeile Kärntnerstrasse und den St. Stephansdom liessen sich die Schülerinnen in Begleitung von Viktoria Schenker (2. UG) nicht entgehen.
Leider gehen aber auch die schönsten Reisen irgendwann zu Ende. So mussten die beiden am 6. März ihren Rückflug in die Schweiz antreten, um ihre schulische Karriere im schönen Engelbergertal weiterführen zu dürfen.
Wir danken der österreichischen Studentenverbindung Rudolfina aus ganzem Herzen für die Einladung zu diesem einmaligen Erlebnis!
Petra Odermatt und Chantal Esposito
Aktivitas der GV Angelomontana
Über die Rudolfina-Redoute
Die Rudolfina-Redoute ist der älteste, traditionsreichste und größte Maskenball Österreichs. Ihre Ursprünge liegen im Jahr 1899, als es noch zahlreiche Redouten im Wiener Ballgeschehen gab. Es herrscht eine strenge Kleiderordnung: Damen tragen langes Abendkleid und - bis zur Demaskierung um Mitternacht - Masken, die die Augenpartie verdecken. Die Masken reichen von der simplen Karton-Satin-Variante bis hin zu aufwändigen Federkreationen. Herren kommen in Abendgarderobe, d.h. in Frack, Smoking oder entsprechender Uniform (sog. „großem Gesellschaftsanzug"), tragen aber keine Maske.
Der Ball zieht auch viele internationale Gäste, so etwa aus Deutschland, Italien, Frankreich, Kanada, den USA, Japan und Russland an. Schließlich gilt die Rudolfina-Redoute als typischer Wiener Ball, bei dem das Ballkomitee mit viel Liebe, Leidenschaft und ehrenamtlichem Einsatz auch nach 120 Jahren noch eine imperiale Tradition aufrechterhält.
Fotos: C. Esposito und https://www.rudolfina-redoute.at/medien/medien-2019/)