Was macht eigentlich...?
...Séverine Chardonnens?
Auf die Matura 2010 folgte das Studium der Gesundheitswissenschaften an der ETH Zürich, welches Séverine Chardonnens mit dem Master in Medizintechnik abschloss. Aus einem ETH Forschungsprojekt heraus gründete sie gemeinsam mit einem Kommilitonen 2017 das Start up "IDUN Technologies". IDUN Technologies ist ein junges, aufstrebendes Elektrodenunternehmen, gerade wurde das dritte Patent angemeldet und sie konnten Sony als Investor gewinnen. Das Team entwickelt und produziert weiche und trocken leitfähige Elektroden für das Biopotential-Monitoring. Das Ziel ist, unauffällige, komfortable und präzise Hautelektroden für Wearables anzubieten.
Frau Chardonnens, was hat Sie in Ihrer Zeit an der Stiftsschule besonders geprägt? Ein bestimmter Lehrer? Ein bestimmtes Fach?
Mir ist der PAM Unterricht besonders in Erinnerung geblieben. Ich liebte den Unterricht mit Pater Leonhard, und wir hatten es ganz lustig in unserer kleiner Schülergruppe. Die Theaterausführungen sind für mich auch eine ganz tolle Erinnerung, sowie auch meine Maturaarbeit mit Pater Eugen, wo ich gelernt habe selber schwarz-weiss-Fotos zu entwickeln. Damals verbrachte ich viele Stunden im Fotolabor der Stiftsschule.
Neben den schulischen Fächern hatte ich eine ganz tolle Zeit mit der Rudergruppe. Wir trainierten damals ein paar Mal in der Woche für die Regatta. Einmal in der Woche gingen wir auf den See in Stansstaad, und einmal trainierten wir im Kraftraum. Es war anstrengend, aber auch ein ganz schöner Sport und eine coole Schülergruppe.
Ich durfte auch Orgel spielen lernen mit Pater Patrick und habe diesbezüglich auch schöne Erinnerungen, obwohl ich fleissiger hätte sein sollen.
Was mir aber die Stiftsschule, besonders das Internat, gegeben hat, ist eine ruhige und friedliche Umgebung, um mich als Jugendliche weiterzuentwickeln und meinen eigenen Weg gehen zu dürfen. Mein Verhältnis zu meiner Familie hat sich mit der Distanz deutlich verbessert, und ich konnte mich in einer positiven Umgebung komplett auf die Schule, den Sport und die Musik konzentrieren. Meine Freundschaften im Internat und in der Schule habe ich bis heute mitgenommen und schätze diese sehr.
Was, ausserhalb des Schulischen, ist Ihnen aus Ihrer Zeit als Stiftsschüler besonders in Erinnerung geblieben?
Die Berge, die Ruhe des Klosters, die schönen und intensiven Freundschaften und ein Gefühl von Freiheit (was viele Menschen überrascht, wenn ich über einem Internat mit klaren Regel rede, aber die Regeln sind gerechtfertigt, nicht emotional definiert und für allen gleich, was mir ein Gefühl der Freiheit gegeben hat, weil ich genau wusste was ich machen durfte oder nicht. Was nicht heisst, dass ich nur das gemacht habe was ich durfte)!
Gibt es etwas, das Sie noch immer mit der Stiftsschule verbindet?
Ich bin sehr oft in Engelberg bei meinem Freund und besuche zwischendurch Pater Eugen in seinem Atelier.
Was würden Sie einem Stiftsschüler mit auf den Weg geben?
Möglichst viele Angebote der Stiftsschule auszunützen (Sport, Musik, Theater,…), um sich mit Spass weiterzubilden und mit der Maturaarbeit durchaus etwas zu wagen. Es ist eine gute Gelegenheit, in ein Thema einzutauchen und vielleicht etwas aufzubauen, das auch nach der Matura weiterentwickelt, aufgebaut werden kann.
Frau Chardonnens, herzlichen Dank!