Ausgeträumt, der Sommernachtstraum!
Verzaubert, traumhaft – so könnte ich die diesjährige Theaterproduktion der Stiftsschule Engelberg umschreiben. Natürlich mit dem einen oder anderen Augenzwinkern, denn auch dieses Jahr gab es nebst den Höhen die unvermeidlichen Tiefen: Text, an dem Mann und Frau sich die Zähne auszubeissen hatten, übermüdete Proben, Zweifel. Aber einmal mehr geschah das, was Theaterarbeit mit Jugendlichen ausmacht: Das Zusammenfinden und -wachsen einer 20-köpfigen Truppe mit einer Altersspanne von 12 bis 19 Jahren, das Hineinwachsen in Rollen und deren Charaktere, der spannende Probenprozess und der Zauber der Aufführungen.
Dieses Jahr hatte ich das Glück, mit Johanna Ullrich eine langjährige Mitspielerin an meiner Seite zu wissen, die – letztes Jahr als Sherlock Holmes noch selber auf der Kollegibühne – mich tatkräftig in der Proben- und Regiearbeit unterstützte. Es half sehr, dass wir während der Proben jeweils in zwei Gruppen arbeiten konnten. Die einen konnten somit auf der Bühne Szenen ausprobieren, die anderen sich mit Textarbeit in der Alten Turnhalle beschäftigen. Dann hatten wir mit Jan Feierabend jemand, der von Anfang an sein Klaviertalent zur Verfügung stellte und somit die musikalische Umsetzung entstehen liess – von selbst komponierter Elfenmusik und Verzauberungs-Jingle bis zur Liedbegleitung.
Tja und was wäre ein Sommernachtstraum ohne Licht und Farben! Othmar Käslin von der Szeno Engineering spielte uns mit Adrian Bürge (Eberhard Bühnen) und Fynn Bolliger (bluelight stage) gleichsam zauberhaft Lichtprofis zur Seite, die unseren jungen Techniker Elias Spieler beim Einsetzen des neuen Lichtmaterials, das bereits im Hause war, aber noch nicht voll einsatzbereit, tatkräftig unterstützten. Die Effekte waren gewaltig.
Für die Kostüme mussten wir das eine oder andere zusammensuchen und ausleihen, aber auch dieses Jahr war es wieder erstaunlich, was der hauseigene Fundus hergab und vor allem, was Catherine de Kegel daraus wieder an Stimmigem hervorzauberte.
Die 3. OG, die – unter der Leitung von Vera Paulus, unter Mithilfe von Fränzi Allemann und dem Klassenlehrer Roger Gasser – für die Mi-Bar nach den Aufführungen und alle anderen Aufgaben wie Abendkasse, Garderobe, Platzanweisen verantwortlich war, hat ihre Aufgabe einmal mehr hervorragend gemeistert. Der Hauptverantwortliche der Klasse, Cedric Frutiger, der diese Arbeit als CAS-Projekt an die Hand nahm, hat seine Aufgabe mit grosser Verantwortung erfüllt. Ohne diese Mi-Bar-Atmosphäre nach den Aufführungen, wäre ein Theaterbesuch an der Stiftsschule Engelberg nur halb so schön!
Ja und dann bleiben natürlich meine Hauptakteure – die Spielerinnen und Spieler, die den bunten Reigen auf die Bühne und in den ganzen Theaterraum zauberten. Es war eine intensive, aber auch zauberhafte Zeit mit euch. Drei Maturandinnen werden unsere Crew verlassen – Chantal und Juliana waren vier und fünf Jahre bei allen Produktionen mit Herzblut dabei. Alice hat es in ihrem letzten Schuljahr nun endlich geschafft dabei zu sein und hat mit ihrem Puck gleich alle verzaubert. Wir werden sie alle drei vermissen! Aber es gibt vielversprechenden Nachwuchs! Und so freue ich mich schon wieder auf die nächste Produktion! Auf ein weiteres!
Franziska Bachmann Pfister
Leiterin der Theatergruppe