Kollegitheater 2020: Theater von A bis Z
"Von Abbey school bis Zukunft" – das diesjährige Theaterprojekt lädt uns ein, uns mit der 900-jährigen Geschichte und Tradition des Klosters Engelberg und uns selber, die wir momentan an diesem Ort leben und arbeiten, auseinanderzusetzen. Wohin diese Auseinandersetzung wohl führen wird?
Zu Beginn des Schuljahres findet sich immer eine Gruppe von Theaterfreaks zusammen, die Lust haben und gewillt sind, einen schönen Teil ihrer Freizeit dem neuen Theaterprojekt zu widmen. Alle sind willkommen, und so kommt immer ein buntgemischtes Grüppchen von Mädchen (meist in der Überzahl) und Jungs – von der 1. UG bis zur 4. OG, also von 12- bis 18-Jährigen – zusammen. Die einen sind zum ersten Mal dabei, andere schon zum sechsten Mal. Normalerweise wählen wir ein bestehendes Stück, einen Klassiker, um die kurze Zeit optimal für dessen Umsetzung nutzen zu können. Wir sind dabei immer wieder bestrebt, in eine andere Zeit, ein anderes Thema, ein anderes Bühnenraumgefühl einzutauchen, um so möglichst viele Erfahrungen zu sammeln mit Sprache, Ausdruck und Form.
Aber das anstehende Jubiläum fordert uns neu und anders. Wir lesen Engelberger Sagen, wir tauchen ein in Geschichten und Anekdoten über das Kloster und jene, die hier gelebt haben, wir befassen uns mit uns selber: Warum sind wir gerade hier, an der Stiftsschule Engelberg? Was verbindet uns mit diesem Ort, mit seiner (Theater)Geschichte? Wir haben einen reichen Fundus an Kostümen, Requisiten, alten, gemalten Bühnenbaubildern – helfen sie uns?
Das Theater an der Klosterschule hat Tradition. Das älteste Stück für eine benediktinische Schulbühne stammt jedenfalls wirklich aus dem 12. Jahrhundert und handelt vom Schutzpatron der Schüler, dem heiligen Niklaus von Myra. Das war in Einsiedeln. Vielleicht geht die Tradition in Engelberg nicht gerade auf das Gründerjahr 1120 zurück, obwohl ja schon früh theatralische Elemente benutzt wurden in Kirche und Bildung, um Bibelgeschichten erfahr- und erlebbar zu machen –, aber bestimmt auf das Jahr 1372. Auf dieses Jahr ist nämlich die früheste Quelle für eine szenische Aufführung der Engelberger Studentenbühne datiert. Es handelt sich um das "Jüngere Engelberger Osterspiel" im Codex 314, wie Vera Paulus, Geschichtslehrerin an der Stiftsschule, in ihrer Publikation "Oper in der Klosterschule / Musik und Theater im Kloster Engelberg" (2007) darlegt.
E wie Engelberg, K wie Kollegi, T wie Theater – es wird Sie hoffentlich ein unterhaltsamer und erhellender Theaterabend erwarten. Wir bleiben dran.
Franziska Bachmann Pfister
Leiterin Freifach Theater
Aufführungen:
Freitag, 7. Februar 2020, 20.00 Uhr
Samstag, 8. Februar 2020, 20.00 Uhr
Sonntag, 9. Februar 2020, 17.00 Uhr