Neue Lehrpersonen
Zum Schuljahr 2019/20 haben nicht nur zwei Lehrpersonen die Stiftsschule verlassen, sondern das 1. OG musste aufgrund der Schülerzahl in 2 Klassen aufgeteilt werden. So wurde das Lehrerkollegium um eine neue Lehrerin und zwei neue Lehrer verstärkt.
Ana Carolina Brun übernahm als Fachlehrperson Englisch den Englischunterricht in fast allen Klassen, Fabian Herger verstärkt das Team der Naturwissenschaftler und unterrichtet Physik und PAM und Toni Küng, selbst ein Alt-Engelberger, übernahm einen kleinen Teil des Deutschpensums.
Ein paar Worte zu euch: was habt ihr vorher gemacht?
Ana Carolina Brun: Nachdem ich einen MA in Englischer Literatur und einen PhD in Englischer Didaktik abgeschlossen habe, erfolgt meine Ausbildung nun im Bereich der englischen Sprache und Literatur. Nach meinem Umzug in die Schweiz besuchte ich die UZH, um ein Lehrdiplom für Maturitätsschulen zu erwerben. Im Hinblick auf meine Berufserfahrung in der Schweiz habe ich in der Kantonsschule Büelrain Winterthur (KBW) als Stellvertreterin gearbeitet und unterrichte auch in der Kantonsschule Menzingen.
Fabian Herger: In Bern habe ich ein Studium Geographie und Physik abgeschlossen und dann am Gymnasium "Campus Muristalden" in Bern diese beiden Fächer unterrichtet.
Toni Küng: Ich habe die 2010 die Matura an der Stiftsschule Engelberg gemacht und anschliessend Geschichte und Deutsch an der Universität Bern studiert. Seit dem Frühling 2017 bin ich am BBZW Willisau und unterrichte dort das Fach Deutsch im KV und Detailhandel.
Was war ausschlaggebend für die Berufswahl?
Ana Carolina Brun: In gewisser Weise habe ich das Gefühl, dass mein Beruf mich ausgewählt hat. Bereits in jungen Jahren habe ich anderen gerne geholfen, sich auf Prüfungen vorzubereiten und schwierige Themen in der Schule zu erklären. Ich erinnere mich auch daran, dass ich einmal versucht habe, einer Frau das Lesen beizubringen, als ich 7 oder 8 Jahre alt war. Ich schätze, für mich war das damals auch eine Möglichkeit, das Thema selbst zu erlernen und zu verstehen und es machte mich sehr glücklich und stolz, wenn die Leute meinen Erklärungen folgen konnten.
Der Dialog und der Prozess des Wissenstransfers haben mich dabei am meisten fasziniert. Außerdem hatte ich eine Literaturlehrerin in der Schule, die sehr inspirierend für mich war. Ihre Leidenschaft und Begeisterung für das Fach motivierte mich, Sprachlehrerin zu werden.
Aus diesem Grund folge ich hier meiner Leidenschaft zum Lesen und Unterrichten.
Fabian Herger: Rückblickend gab es da nicht einen speziellen Moment, der für diese Entscheidung ausschlaggebend war. Der Berufswunsch ist während des Studiums langsam, aber stetig gewachsen.
Toni Küng: Beeinflusst hat mich das Ergänzungsfach Geschichte an der Stiftsschule. Da wuchs die Idee, Geschichte zu studieren und eventuell Lehrer zu werden. In der Wintersaison 10/11 und 11/12 arbeitete ich als Snowboardlehrer und entdeckte, wie viel Freude es mir macht, mit Jugendlichen zu arbeiten und Wissen weiterzugeben.
Warum die Stiftsschule?
Ana Carolina Brun: Der Hauptgrund, warum ich mich für den Job in Engelberg beworben habe, war die Familie. Die Familie meines Mannes stammt teilweise aus Engelberg. Sein Onkel hat bereits die Stiftsschule besucht. So hoffte ich, hier ein persönlicheres Umfeld zu erleben und das Fundament für meine eigene Familie zu legen. Darüber hinaus schätze ich die Idee einer katholischen Schulatmosphäre, da ich selbst eine reine katholische Mädchenschule besucht habe.
Fabian Herger: Die Schule liegt halt einfach traumhaft, inmitten der schönen Bergwelt. Hinzu kommt die überschaubare Grösse, alles ist sehr persönlich. Und das Profil der Stiftsschule finde ich auch sehr attraktiv, und ich kann erstmalig PAM unterrichten. Das ist schon sehr spannend.
Toni Küng: Als Ehemaliger und Engelberger habe ich natürlich eine starke Verbindung zur Stiftsschule. Ausserdem kannte ich einige Arbeitskollegen bereits.
Was sind die Seiten des Lehrerberufs?
Ana Carolina Brun: Neben dem ständigen Lernprozess, den ich vor, während und nach dem Unterricht erlebe, schätze ich den Dialog mit den Schülern sehr. Die Beobachtung ihres Lernwachstums und die Entwicklung des kritischen Denkens ist für mich persönlich sehr erfüllend. Ich genieße es, an Diskussionen mit den Schülern teilzunehmen und die Welt durch ihre Augen zu sehen.
Fabian Herger: Zu lehren, Wissen vermitteln ist eine absolut sinnstiftende Arbeit, bei welcher man immer voll dahinterstehen kann. Es ist extrem abwechslungsreich, kein Tag ist wie ein anderer.
Und abgesehen von den fixen Unterrichtszeiten ist man recht frei und somit flexibel in der Arbeitsplanung. Ausserdem kann man (meist) problemlos Teilzeit arbeiten.
Toni Küng: Nach wie vor: das Arbeiten mit Jugendlichen. Und die Zufriedenheit, wenn man nach einem guten Schultag merkt, dass die Schüler tatsächlich etwas gelernt haben. An der Berufsschule unterrichte ich jedes Jahr mehrere Abschlussklassen. Das Gefühl, wenn die Lernenden das Zeugnis erhalten, ist toll.
Gab es prägende Erlebnisse in eurer Schulzeit? Welchen Einfluss haben diese auf das eigene Lehrersein?
Ana Carolina Brun: Wie bereits erwähnt, hatte ich eine sehr inspirierende Lehrerin, deren Leidenschaft für ihr Fach mein Leben veränderte. In meinem eigenen Unterricht versuche ich, motivierend und enthusiastisch für mein Fach zu sein, sowie die Sprache für die Schüler sinnvoll zu kontextualisieren. Mein Ziel ist es, die Schüler in die Lage zu versetzen, den Zusammenhang zwischen Sprache und Literatur mit Kultur, Identität und der Art und Weise, wie sie unser Weltverständnis prägt, wahrzunehmen.
Fabian Herger: Rückblickend habe ich vor allem von Lehrern profitiert, die in Bezug auf Arbeitsmethodik und Arbeitsweise viel gefordert haben.
Gibt es etwas, dass euch während eurer Schulzeit so richtig gestört hat, und was ihr nun versucht, anders zu handhaben?
Ana Carolina Brun: Als ich ein Kind war, mochte ich es nicht, mir dekontextualisierte Informationen zu merken, insbesondere Informationen, die nicht wirklich relevant waren. Deshalb versuche ich, sinnvolle Sprache und wichtige Konzepte in den Unterricht zu bringen.
Fabian Herger: Es gab immer mal wieder Lehrkräfte, bei denen die Unterrichtsstruktur nicht wirklich ersichtlich war. Zudem gab es Fächer, die praktisch nur frontal unterrichtet wurden. Ich versuche in dieser Hinsicht etwas klarer und vielfältiger zu agieren.
Toni Küng: Der Unterricht war damals teilweise eintönig. Bei der Planung achte ich darauf, auch trockene Themen möglichst abwechslungsreich zu gestalten.
Wie bekommt ihr den Kopf frei? Wie sieht der Ausgleich zum Schulalltag aus?
Ana Carolina Brun: Daran arbeite ich noch. Als Lehrerin bin ich ständig auf der Suche nach interessantem und aktuellem Material, das ich in den Unterricht miteinbringen kann. Aber ich genieße es auch, ab und zu Netflix zu sehen. Im Moment versuche ich außerdem Zeit zu finden, um Sport zu machen, und ich schwimme sehr gerne.
Ich entspanne mich auch, indem ich Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringe, eine gute Mahlzeit einnehme und mir ein Wellnesswochenende gönne.
Fabian Herger: Sport und Natur, am besten beides zusammen.
Toni Küng: In der Natur. Im Sommer beim Fischen und Wandern, im Winter beim Snowboarden. Und beim Steinstossen. Das Eidgenössische 2022 steht bereits vor der Tür.
Ganz herzlichen Dank und weiterhin viel Spass und gute Erlebnisse beim Unterrichten!