Theaterprojekt 17/18: Sherlock Holmes
Und schon ist es wieder passé - das Theaterprojekt des Schuljahres 2017/18. Da begleitet einem ein Thema, ein Genre, ein Stück über Wochen und Monate, erwacht erst zögernd, dann geradezu eruptiv zu Bühnenleben, und schon ist mit der Dernière am jeweiligen Schmutzigen Donnerstag wieder alles Vergangenheit. Das Bühnenbild ver- oder entsorgt, die ausgeliehenen Dinge wieder an Ort und Stelle - die Kostüme wieder gewaschen und an ihrem Platz im Fundus. Und doch bleibt vieles: Bilder - auch in Form von Fotos - Erinnerungen, Emotionen. Das macht Theaterleben aus: dieses Gemeinschaftsgefühl, dieses gemeinsame Erarbeiten und Erleben einer Geschichte, mit Hochs und Tiefs, anregenden und mühsamen Phasen - aber immer mit viel Lachen, weil kreativ; und eben diesem Finale mit den Aufführungen. Nicht umsonst sind diejenigen, die sich einmal begeistern lassen, mehrere Jahre, ja eine ganze Schulkarriere mit dabei. Und insofern ist nach dem Projekt auch immer schon wieder vor dem Projekt. Beim Pizzaessen nach dem Aufräumen wurde jedenfalls schon wieder munter diskutiert, was es denn nächstes Jahr sein sollte... und also begleitet einem Vorfreude und Neugier in die kommenden Monate.
Unser Sherlock-Holmes-Stück lag ja schon nach der Dernière des letzten Stückes, "Lysistrata" auf dem Tisch. Und schlussendlich blieben wir dabei, auch wenn ich über die Sommerferien noch Alternativen und Varianten suchte. Ja, ein Krimi sollte es sein, das war klar. Zu vieles sprach für die "Neue(n) Fälle für Sherlock Holmes": vor allem Anzahl und Art der Rollenverteilung, und die Zeit, dh die Aesthetik der 20-er-Jahre. Catherine de Kegel hat wieder wundersam Kostüme aus dem Fundus hervor gezaubert, einiges haben aber auch die jungen Damen selber organisiert. Für Johanna Ullrich, unsere einzige Maturandin in der Truppe, ging somit ein Wunsch in Erfüllung: Sie konnte dieser, ihrer Lieblingsfigur Leben einhauchen und füllte sie, diese "Paraderolle", wie die Obwaldner Zeitung titelte. Aber auch für die 12 anderen Mitspielenden ergaben sich fast partout ihre Lieblingsrollen, und es zeigte sich einmal mehr, dass sich auch aus vermeintlich kleineren Rollen, Grosses erzielen lässt; jede Figur hat ihre Haltung, ihre Sprache, ihr Leben gefunden, was mich sehr gefreut hat! Punkto Bühnenbild hat die Arbeit mit den Projektionen und wenigen Versatzstücken ihre Wirkung erzielt. Die Bühnenbaugruppe unter der Leitung von Christian Frehner hat da ganze Arbeit geleistet. Und mit Sandro Marchon und seiner Akkordeonmusik fanden wir das Tüpfchen auf dem "i", um Stimmung zu erzeugen, und die zahlreichen, kurzen Umbauten stimmungsvoll zu überbrücken.
Ja, und wenn es dann zu den öffentlichen Aufführungen kommt, ist jeweils auch die 3.Klasse des Obergymnasiums im Einsatz: an der Abendkasse, an der Garderobe, als Platzanweiser, und, ganz wichtig: als Betreiber der Mi-Bar. Unter der Leitung von Vera Paulus, und unter Mithilfe von Fränzi Allemann und der Klassenlehrerin Maja Lenz, zeigte sich die ganze Klasse von ihrer besten Seite. Jede und jeder hatte eine Aufgabe zu erfüllen, damit sich unser Publikum, unsere Gäste rundum wohl fühlen durften. Und selbst da war Ohrenschmaus angesagt: Am Freitagabend sorgten Sascha Perren und Elias Spieler (beide 2. OG) für rockigen Sound, am Samstagabend die Mount Angels 7 für jazzigen. Diese Gruppe ehemaliger Schüler ist jedes Jahr wieder eine Freude und also willkommener Gast. Ein herzliches "Dankeschön" allen, die zum Gelingen dieses Theaterprojektes mitgeholfen haben. Auf ein weiteres!
Franziska Bachmann Pfister
Leiterin der Theatergruppe