Theaterrückblick 2023 – Hollywood im Hotel
Zum selbst verfassten Stück von Juliana und Rafaela Fernandes, Engelberg
Am ersten Donnerstag nach den Sport- respektive Fasnachtsferien hiess es nicht wie üblich zur gewohnten Theaterprobenzeit um 16.30 Uhr gemeinsam das Bühnenbild abzubauen und aufzuräumen, bevor wir dann jeweils beim gemütlichen Pizzaessen den Schlusspunkt zum jährlichen Theaterprojekt setzen. Weil wir die Aufführungen im Festsaal des Klosters, auch Barocksaal genannt, gespielt hatten, mussten wir diesen noch vor den Ferien wieder freigeben. Das war aber nicht weiter schlimm, da wir nur wenig Eigenes in den Raum gestellt hatten: ein Sofa, vier runde Tischchen, eine Bartheke und natürlich einiges an Requisiten. Der Rest war bereits im Raum vorhanden und wurde nur dem Stück entsprechend umgestellt – der Rückbau nach der Dernière war also recht schnell erledigt. Und so konnten wir den ersten Donnerstag nach den Ferien gut nutzen, um zurückzublicken, uns gegenseitig Feedback zu geben, Ausblick zu halten und miteinander anzustossen und gemeinsam zu essen.
Auf den Rückmeldebögen, die auch in der Schule genutzt werden, gibt es verschiedene Themenblöcke. Es gilt eine Beurteilung des Unterrichts und der Lehrperson sowie eine Selbsteinschätzung vorzunehmen und meine Fragen an die Spielenden zu beantworten. Es ist schön und tut gut, immer wieder die Zufriedenheit und den Stolz über das Erreichte herauszulesen, wobei natürlich auch (Selbst-)Kritik Platz hat und haben muss.
Grosse Zufriedenheit und Freude zeigte sich allen voran bei den drei Maturandinnen, weil sie für ihre letzte Produktion quasi eine auf sie zugeschnittene Rolle bekamen. Rafaela Fernandes als eine von ihnen hat ja zusammen mit ihrer Schwester und ehemaligen Stiftsschülerin und -spielerin Juliana das Stück «Hollywood im Hotel» selbst verfasst. Auch wenn es bedeutete, dass pro Aufführung nur 100 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen werden konnten, war es ein guter Entscheid, den Handlungsraum, eine Hotellobby, in den Barocksaal zu verlegen: Eine solch erhabene Atmosphäre eines Sterne-Hotels hätten wir nie und nimmer auf die kleine Theaterbühne zaubern können. Die Herausforderung, mitten im Publikum zu spielen, haben alle gut gemeistert. Umso mehr, als sich dies erst in der letzten Woche mit den beiden Schulaufführungen ausprobieren liess. Über diese Aufführungen respektive über die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler punkto Sichtbar- und Verständlichkeit waren wir froh – es ist ja nicht ohne, wenn nicht im Schutz der Guckkastenbühne inszeniert werden kann.
Das war also auch für die drei Spielerinnen der Maturaklasse eine neue Herausforderung, die sie aber dank ihrer langjährigen Spielerfahrung – Rafaela Fernandes und Victoria Schenker waren sechs Jahre in der Theatercrew, Noeh Balmer vier – und ihrem Talent bravourös gemeistert haben. Aber nicht nur sie, auch die Leistung der andern konnte sich sehen lassen! Wir hatten dieses Jahr wieder ein bunt gemischtes Trüppchen: Stephan Albert stand als 3. OGler im Rahmen seines CAS-Projekts das erste Mal auf der Bühne und vertrat seine überkandidelte Figur äusserst glaubwürdig. Mit Anna Gwen Flückiger, Salome Häcki, Linda Hunak, Nadia Seligman-Schürch, Noam Benjamin und Andrin Boog waren zudem sechs junge Nachwuchstalente dabei, auf deren weitere Mitarbeit ich mich schon jetzt freue! Mit Jasmin Lütolf und Romina Zeugin aus dem dritten, als auch Amélie Barmann aus dem zweiten Gymnasialjahr konnte ich auf bereits versierte Spielerinnen setzen. Eine schöne Zusammenarbeit gab es auch wieder mit Jan Feierabend aus der 3. OG: Keine Sterne-Hotellobby ohne Barpianist! Sein Klavierspiel hat dem Ganzen Luft und Glanz gegeben.
Und wieder haben viele Helferinnen und Helfer hinter und neben der Bühne mitgewirkt: Jessica Eugster, die letztes Jahr noch als Maturandin auf der Bühne gestanden hatte, nahm sich der Maske an, Konstantin Baumgartner von der 3. IOS betreute nochmals und zum letzten Mal die Lichttechnik, und die 3. OGler unter der Leitung von Vera Paulus und Fränzi Allemann betrieben eine tolle Mi-Bar.
Es bleibt zu hoffen, dass alle etwas vom Theaterprojekt für sich mitnehmen konnten – wie Noam Benjamin, einer der neuen Spieler, es in seiner Rückmeldung formuliert hat: «Theater spielen. Eine (neue) Erfahrung fürs Leben!»
Franziska Bachmann Pfister
Leiterin Freifach Theater